Karte (Kartografie) - Nouadhibou

Nouadhibou
Nouadhibou, ehemals Port-Étienne, ist die zweitgrößte Stadt, der größte Hafen und das wirtschaftliche Zentrum Mauretaniens sowie die Hauptstadt der Verwaltungsregion Dakhlet Nouadhibou. Die Lage auf einer Halbinsel an der westafrikanischen Atlantikküste war ideal für den Bau eines Industriehafens Anfang der 1960er Jahre, über den seither das per Eisenbahn aus dem Abbaugebiet um Zouérate hertransportierte Eisenerz verschifft wird. Ein weiterer Wirtschaftszweig ist die Fischerei. Der Schiffsfriedhof von Nouadhibou ist das Symptom einer fehlgeleiteten staatlichen Wirtschaftspolitik.

Nouadhibou liegt nahe der Grenze Mauretaniens zur Westsahara auf der geschützten Ostseite in der Mitte der wenige Kilometer breiten Landzunge Ras Nouadhibou. Diese ragt etwa 40 Kilometer nach Süden ins Meer und begrenzt die gleichnamige Bucht, Dakhlet Nouadhibou, die früher Baie du Lévrier hieß. Die in ihrem oberen Bereich sehr flache Bucht könnte einst eine Salzsenke (sebkha) mit einem Brackwassersee gewesen sein, von denen es in der Westsahara einige gibt und deren geologische Entstehung nicht eindeutig geklärt ist. Die Landesgrenze zur Westsahara folgt einem kolonialzeitlichen Teilungsplan und verläuft längs durch die Halbinsel bis zu ihrer Südspitze, wobei Mauretanien den östlichen Anteil erhalten hat und zum Gebiet der Westsahara der schmale unbesiedelte Wüstenstreifen an der Westküste gehört.

Der Stadtbereich erstreckt sich über etwa 15 Kilometer entlang der Küste von seinem Nordende bis zum südlichen Stadtteil Cansado. Weitere drei Kilometer südlich beginnt der Eisenerz-Verladehafen Port Minéralier, an dem die Bahnlinie von Zouérat endet. Etwas nördlich von Cansado zweigt eine fünf Kilometer lange Straße an die Westküste zu den Ruinen von La Gouira ab, einem ehemaligen spanischen Handelsort. Gelblich-weiße Kalkklippen fallen an der Westküste steil zum Sandstrand hinab. Die Südspitze der Halbinsel wurde als Nationalpark deklariert, dort sind außer mauretanischen Soldaten und einem Leuchtturm noch einige der seltenen Mittelmeer-Mönchsrobben anzutreffen.

Anfang 2005 war die 470 Kilometer lange Asphaltstraße nach Süden bis zur Landeshauptstadt Nouakchott fertiggestellt. Bis dahin war die Fahrt dorthin zeitaufwendig und nur mit Allradfahrzeugen entlang der Küste möglich. Nun ist die westafrikanische Küstenstraße zwischen Marokko und Senegal durchgehend asphaltiert und das letzte Teilstück des Kairo-Dakar-Highways geschlossen. Nach Norden sind es auf dieser Verbindung 60 Kilometer bis zur Grenze (bei der Siedlung Guerguarat) und weitere 400 Kilometer durch nahezu unbesiedelte Stein- und Sandwüste bis zur ersten westsaharanischen Stadt Ad-Dakhla. Ins Landesinnere gibt es keine Straße.

Mehrere Busgesellschaften bieten von ihren jeweiligen Büros tägliche Fahrten nach Nouakchott an. Nach Ad-Dakhla gibt es keine öffentlichen Verkehrsmittel. Nur mit der Eisenerzbahn Richtung Zouérat bis zur Station Choum ist Atar in der zentralen Region Adrar erreichbar.

Nouadhibou hat einen internationalen Flughafen (IATA-Kürzel NDB). Es bestehen regelmäßige Flugverbindungen nach Nouakchott und unregelmäßige zum Flughafen Gran Canaria.

 
Karte (Kartografie) - Nouadhibou
Land (Geographie) - Mauretanien
Flagge Mauretaniens
Mauretanien ([], amtlich, ) ist ein Staat im nordwestlichen Afrika am Atlantik. Die Präsidialrepublik grenzt an die Staaten Algerien im Nordosten, Mali im Osten und Südosten, Senegal im Südwesten sowie im Norden und im Nordwesten an den Landesstreifen der Westsahara, der von der Frente Polisario zur Demokratischen Arabischen Republik Sahara ausgerufen wurde. Das Land besteht mit Ausnahme einer Dornbuschsavannenzone von der Hauptstadt Nouakchott entlang der Südgrenze aus Wüste. Nach einem Putsch am 8. August 2008 herrschte kurzzeitig eine Militärdiktatur. 2009 fanden wieder Präsidentschaftswahlen statt, ebenso 2014 und 2019.

Währung / Sprache  
ISO Sprache
AR Arabische Sprache (Arabic language)
FR Französische Sprache (French language)
WO Wolof (Wolof language)
Stadtviertel - Land (Geographie)  
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